Impfung empfohlen: Nur jeder Dritte über 60 kennt RSV

Eine Infektion mit RSV kann besonders für ältere Personen gefährlich werden, aber nur 29 Prozent der über 60-Jährigen kennen RSV – 17 Prozent fühlen sich einigermaßen oder gut über RSV informiert.

- Schwere RSV-Verläufe können Atemnot, Lungenentzündung und Krankenhausaufenthalte verursachen, besonders bei Grunderkrankungen.

- Die RSV-Impfung ist im österreichischen Impfplan ab 60 Jahren empfohlen, wurde bisher aber kaum angenommen.

 RSV (das Respiratorische Synzytial Virus) wird bei schweren viralen Atemwegserkrankungen oft gemeinsam mit Covid-19 und Influenza genannt. Den Österreicher*innen ist die Erkrankung aber nach wie vor weitgehend unbekannt.

Eine Infektion mit RSV kann vor allem für Menschen ab 60 Jahren und Personen mit Grunderkrankungen schnell gefährlich werden. Schwere Verläufe einer Infektion können gravierende Auswirkungen haben – von Atemnot bis hin zu Lungenentzündung mit einer Einlieferung ins Krankenhaus. Zusätzlich können sich auch gewisse bestehende Grunderkrankungen durch eine RSV-Infektion akut oder sogar langfristig verschlechtern.

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Risikogruppe über 60 Jahren: Nur jeder Dritte kennt RSV

RSV wird oft unterschätzt und gilt als stark unterdiagnostiziert. Auch in der österreichischen Bevölkerung ist RSV noch kaum bekannt, wie jetzt eine aktuelle Umfrage des Linzer Markt- und Meinungsforschungsinstituts Spectra zeigt: Nur 29 Prozent der Erwachsenen über 60 ist „RSV“ (oder das „Respiratorische Synzytial Virus“) ein Begriff.

Lediglich 6 Prozent aller Befragten halten sich für gut über RSV informiert, weitere 11 Prozent einigermaßen. 16 Prozent geben an, weniger gut Bescheid zu wissen, 54 Prozent sind gar nicht informiert (Rest: keine Angabe). Zum Vergleich: Jeweils 93 Prozent der Befragten fühlen sich gut oder einigermaßen über Influenza bzw. Covid-19 informiert.

Gefährlichkeit wird tendenziell unterschätzt

Dementsprechend stufen auch nur 34 Prozent der Bevölkerung RSV als „(sehr) gefährlich“ ein – ein deutlicher Unterschied zu Pneumokokken (76 Prozent), Covid-19 (69 Prozent) und Influenza (68 Prozent). Auch die Gefahr einer Ansteckung mit RSV wird unterschätzt: 66 Prozent bewerten die Ansteckungsgefahr von Influenza als „(sehr) groß“, 55 Prozent die von Covid-19. RSV wird von 24 Prozent eine ( sehr) große Ansteckungsgefahr bescheinigt, wobei mehr als die Hälfte aller Befragten (58 Prozent) keine Angabe machen.

Impfempfehlung durch Ärzte spielt große Rolle

Interessant ist die generelle Einstellung der Befragten ab 60 zum Thema Impfen: 36 Prozent geben an, alle von Arzt oder Ärztin empfohlenen Impfungen durchführen zu lassen (bei den über 80-Jährigen sogar 46 Prozent). 8 Prozent verweigern Impfungen generell, für 4 Prozent sind die Kosten der entscheidende Faktor.

In den letzten zwölf Monaten wurden 67 Prozent der Befragten von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin nicht aktiv auf eine Impfung angesprochen. Beim verbliebenen Drittel betrafen die häufigsten Empfehlungen Influenza (27 Prozent) und Covid-19 (18 Prozent; Mehrfachnennungen waren möglich).

87 Prozent der Befragten ab 60 Jahren geben an, bislang mindestens eine Covid-19-Impfung erhalten zu haben, 45 Prozent eine Influenza-Impfung. Die RSV-Impfung liegt im sehr niedrigen einstelligen Bereich und weist noch erheblichen Aufholbedarf auf. Immerhin kennen bereits 23 Prozent die Möglichkeit, sich vor RSV zu schützen – ein Zuwachs von 8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

RSV-Impfung bietet Schutz

Im österreichischen Impfplan wird eine RSV-Impfung für Menschen ab 60 Jahren allgemein empfohlen. Sprechen Sie mit einem Arzt oder Ihrer Ärztin Ihres Vertrauens. Weitere Informationen finden Sie unter www.rsv-schutz.at und auf Facebook unter Initiative RSV Schutz .

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