Dank adjuvanten Therapiemethoden: Nach Covid wieder zu voller Kraft

Wie wir mit adjuvanten Therapiemethoden unsere Akkus aufladen können.

Erschöpfung/Fatigue, Kurzatmigkeit, Herzrasen, Schwindel, Angst und Depressionen, Geruchs- und Geschmacksverlust - dies sind häufige Symptome einer LongCovid-Symptomatik. Gelesen hat es jeder schon. Doch was kann man tun, wenn man davon betroffen ist?

Warten, dass es von selbst besser wird? Besser nicht. Bei jeder Art von lang andauernden Beschwerden nach Covid sollte dringend ein Arzt konsultiert werden, um Organschäden auszuschließen. Nach der Überweisung durch den Arzt zur Long Covid-Ambulanz ist allerdings mit langen Wartezeiten zu rechnen, da diese oft heillos überfüllt sind. 

Beim Überbrücken der Wartezeit fällt die Entscheidung nicht leicht, welche ergänzende Behandlung sinnvoll sein könnte oder was schlichtweg Humbug ist. Auch die traditionelle chinesische Medizin (TCM) kämpft immer wieder mit ihrem Image und viele fragen sich, ob sie wirklich helfen kann oder ob man daran glauben muss.

Fakt ist, dass viele Maßnahmen der chinesischen Medizin nicht nur empirisch seit über 2000 Jahren erprobt, sondern auch mittels vieler Studien nach westlichen Standards nachgewiesen sind. 

Die große Stärke der chinesischen Medizin ist ihre Fähigkeit, individuell auf die Körperkonstitution des Einzelnen einzugehen. So kann sie helfen, bei jeglichen gesundheitlichen Folgen der Pandemie zu begleiten und zu unterstützen - nicht nur bei LongCovid, sondern auch bei Verspannungen durch das Home-Office, bei Sorgen, Einsamkeit, und Überforderung. Ergänzend zur ärztlichen Therapie kann man so selbst etwas zur Genesung beitragen: die Resilienz stärken, Selbstheilungskräfte anregen und die Beziehung zum eigenen Körper wieder verbessern.

Die bekanntesten Methoden der traditionellen chinesischen Medizin sind Akupunktur und Kräutermedizin, die in Österreich nur von Ärzten mit entsprechenden Ärztekammerdiplomen angewendet werden dürfen.

Aber auch andere Maßnahmen, die schnell, kostengünstig und selbständig in den Alltag eingebaut werden können, sind hilfreich: TCM-Ernährungsberatung, Tuina-Massage, Shiatsu und Qi Gong. 

Wie könnte zum Beispiel eine TCM Ernährungsberatung bei LongCovid helfen? Die Ernährungslehre beschäftigt sich mit dem Energiegewinnungsprozess im Körper und stimmt Temperaturverhalten und Wirkungen der Nahrungsmittel auf die individuellen Bedürfnisse ab.

Sie kann also viel mehr als das ewig wiedergekäute Verbot von Zucker, Milch und Weizen! Aromatische, wärmende Speisen können das Energielevel heben (lang gekochte Fleischgerichte mit Kardamon und Schwarzkümmel), wohingegen kühlende Nahrungsmittel bei Unruhe, Angst und depressiver Verstimmung zu Hilfe kommen können (Tee mit Passionsblumen und Melissen). Bereits eine einzige Beratung kann maßgeschneidert alltagstaugliche Rezepte und Tipps zur Ernährungsumstellung liefern.

Tuina Anmo ist eine körperbezogene Behandlungsmethode, bei der mit den Händen entlang der Meridiane gearbeitet wird. Akupunkturpunkte und Meridiane werden mit chinesischen Massagegriffen und ergänzenden Methoden wie GuaSha oder Schröpfen stimuliert und mit Moxibustion gewärmt.

Mit tiefgreifenden dynamischen Techniken können Beschwerden des Bewegungsapparats, mit angenehmen beruhigenden Techniken Emotionen angesprochen werden. Eine Behandlung mit Tuina bietet sich v.a. bei Erschöpfung, Schweregefühl in Muskeln und Gliedern, Verspannungen und Blockaden an.

Ebenfalls am Körper arbeitet Shiatsu, aufbauend auf chinesischen und japanischen traditionellen Prinzipien. Von einer energetischen Diagnostik ausgehend werden Meridiane und Tsubos (Akupunkturpunkte) angeregt oder ausgeglichen. Charakteristisch für Shiatsu ist die achtsame Anwendung von Druck aus dem Hara heraus, der Körpermitte, wodurch der Druck die Qualität von Wertschätzung und Offenheit annimmt. Über das vegetative Nervensystem wirkt Shiatsu sowohl entspannend als auch beruhigend – und damit positiv auf die psychischen Belastungen, die (Long)Covid mit sich bringt.

Eine weitere Methode, die vor allem die Selbstwirksamkeit stärkt, findet sich im QiGong, einer Bewegungs-, Atem- und Meditationskunst. Dabei werden leicht erlernbare Bewegungen ausgeführt, welche sogar im Sitzen oder Liegen ausgeübt werden können, ohne zu überfordern.

Der Atem wird auf sanfte Weise trainiert und natürlich vertieft und durch den Fokus auf die Vorstellungskraft wird meditativ die psychische und physische Energie gepflegt und aufgebaut. Blockaden werden gelöst und das Vertrauen in den eigenen Körper gefördert. 

Von Seiten der traditionellen chinesischen Medizin aus gibt es also reichhaltige Ansätze, aus denen für jeden etwas Passendes gefunden werden kann, um nach all den Schwierigkeiten der Pandemie wieder beruhigt und gestärkt durchatmen zu können und mit neu gewonnener Kraft durchzustarten.

Für weiterführende Informationen und Ratschläge können sich Betroffene an den Dachverband der Traditionellen Chinesischen Medizin wenden, um zum Beispiel Kontaktdaten akkreditierter Therapeuten zu finden

www.dachverband-tcm.at 

Foto: Cryptographer/Shutterstock

 

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